1990 – Die Gründung

GraTeach wurde 1990 als Tochter der Krefelder Gratech Softwareentwicklung GmbH in den Räumen des Regionalsekretariats Niederrhein gegründet.

Da Bildbearbeitungs-Computer noch extrem teuer waren ,im Bild eine Unix-Maschine, wurden in der ersten Zeit der Integration Bildbearbeitungsplätze von Satzarbeitsplätzen getrennt. Ich hatte jedoch mit Partnern die Möglichkeit entwickelt, Text und Bild gemeinsam im einem gemeinsamen Raster-Image-Prozessor zu verarbeiten. Nach dem Stand der angewendeten Technik erfolgte die Text-Bild-Integration erst nach der Ausgabe von Filmen für Text und Farbauszugsfilmen für Bilder auf unterschiedlichen Geräten. Texte und Bilder wurden hierfür mit der Hand am Leuchttisch zusammengeklebt.

Ein für den Kreis Wesel tätiger Wirtschaftsförderer versuchte innovative Unternehmen in die Region zu bringen. Ich war damals geschäftsführender Gesellschafter der Gratech und fand die Möglichkeiten interessant, ein neues Berufsbild des Text-Bild-Integrations-Fachmanns/Fachfrau zu schaffen. Heute kaum vorstellbar, weil fast auf jedem Smartphone umzusetzen, war seinerzeit Text und Bild für den Druck nur über verschiedenen Systeme zu erstellen. Die geforderten handwerklichen Fähigkeiten waren so hoch, dass die Ausbildung eines Schriftsetzers eine völlig andere war, als die Ausbildung eines Reprografen.  

Bereits 1990 wurden mir Baupläne des Qualifizierungszentrums in Kamp-Lintfort gezeigt, welches zügig fertig gestellt werden sollte. Da in Kamp-Lintfort keine Büroräume verfügbar waren, wurden GraTeach erst einmal vom Weseler Wirtschaftsförderer in einer alten Halle in Moers, auf der Orsoyer Allee 1a angesiedelt.

Die Stadt Moers fühlte sich davon völlig überrumpelt. Eine Unterstützung war hier erst einmal nicht zu erwarten.

Räumlichkeiten wenig geeignet, nicht auf einem Open House vorzeigbar. Reale Aufträge, Arbeitsaufnahme und Ausgründungen noch nicht möglich.

Entsprechend war die Ausgangssituation alles andere als rosig. Ich war jetzt Geschäftsführer beider Firmen und ging davon aus, dass die Dozenten die Qualifizierung weitgehend übernehmen würden. Natürlich fand sich niemand, der gleichzeitig Schriftsetzer und Reprograf war. Im Reprobereich war ein polnischer Künstler ein Glücksgriff, der sehr interessiert an den elektronischen Gestaltungsmöglichkeiten war und uns viele Jahre begleitet hat.

Das Arbeitsamt Moers fühlte sich nicht zuständig, uns Teilnehmer zu schicken. Die Räume schreckten optisch eher ab, so dass eine Open House Veranstaltung nicht in Frage kam. Ich weiß heute nicht mehr, wie wir die Anfänge überstanden haben.